Welpen sind es nicht gewohnt, übermässig viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Fürsorge ja, Wasser, Fressen und Kuscheleinheiten werden vom Züchter zur Verfügung gestellt, genauso wie die verschiedensten Reize, die sie kennen lernen dürfen. Ich als Züchterin bin bedacht darauf, einen selbstbewussten, gelassenen Welpen, der keine Angst vor den Herausforderungen des Alltags hat, zu erziehen.

Zieht der Welpe bei dir ein (ich wähle hier wieder das vertraute DU – da es für mich eine sehr persönliche Angelegenheit ist) ist meist die gesamte erworbene Theorie bald über den Haufen geworfen.

Die größten Herausforderungen

1. Den größten Fehler den wir Menschen machen, „weil er/sie ist ja sooo lieb“ ist, dass wir sie nicht aus den Augen lassen. Einerseits mega wichtig, da sie sich ja in unserer Umgebung erst zurecht finden müssen und auch lernen dürfen, was darf ich und was darf ich nicht, andererseits bekommt der Welpe zu viel Aufmerksamkeit und kommt dadurch auch nicht zur Ruhe.
2. Sein Tagesablauf besteht aus Essen, Trinken, Spielen, sein Geschäft verrichten und schlafen. Meist werden Welpen 3-4 x täglich gefüttert, beim Züchter.
3. Wenn der Welpe zu dir zieht, versuche die letzte Mahlzeit spätestens auf 16 Uhr zu legen. Dann sollte ein Gassigang um 23.00 Uhr als letzter bis 6 Uhr früh ganz bald reichen.
4. Als Mahlzeit zählen auch Leckerlis, vor allem jene, die salzig sind, denn dann wird dein Welpe noch viel trinken und dementsprechend oft in der Nacht raus müssen.
5. Ich halte nichts davon, die ganze Nacht Wasser zur Verfügung zu stellen, allerdings werden meine Hunde auch roh gefüttert – sprich gebarft – wo sie sowieso schon viel Flüssigkeit aufnehmen. Anders bei Trockenfutter – von dem ich aus ganz bestimmten Gründen – überhaupt nichts halte. Da ist ein zur Verfügung stellen des Wassers – auch in der Nacht – ein absolutes MUSS.
6. Der Welpe braucht eine Begrenzung. Wenn du Glück hast, bekommst du einen easy going Hund – die sind aber eher selten. Ansonsten wird es notwendig sein, den Welpen ein wenig zu begrenzen. Es könnte sonst ganz leicht sein, dass er überdreht. Aus dem ruhigsten Portugiesen kannst du einen hippeligen Hund machen. Leg deinem Welpen ein Brustgeschirr an und eine dünne kurze Hausleine. So kannst du ihn immer greifen, wenn er zu unrund wird. Bleib einfach stehen und warte, bis er/sie sich beruhigt.
7. Ja dein Welpe braucht Training, aber er braucht nur kleine, kurze Trainingseinheiten. 3×10 min. reichen zu Beginn völlig aus, wenn überhaupt. Vergiss nicht, auch stubenrein werden ist schon Training.
8. Stubenrein bringst du deinen Hund, wenn du ihn nach jedem Schlafen, Fressen und kurz nach Beginn des Spielens raus bringst. Meistens machen sie dann 1-2 mal Pipi und ev. auch Kaki. Diese Zeiten verändern sich mit zunehmen Alter immer wieder.
9. Wenn dein Hund hin- und her rennt, schnüffelt dann pack ihn und raus. Auch wenn das Malheur schon im Gange ist, heb ihn hoch und trag ihn hinaus.
10. Boxentraining – meine Hunde (4) lieben die Box. Sie kommen hier gut zur Ruhe und sie wissen, dass sie nicht gestört werden. Ich kann das Boxentraining nur empfehlen und wenn du darüber mehr wissen möchtest, melde dich gerne bei mir. Meine Hunde schlafen mittlerweile in der Box bei offener Tür.
11. Einen Welpen zu korrigieren ist für die meisten Menschen eine sehr große Herausforderung. Wenn wir den Welpen nicht das erreichen, wo es bei ihm ankommt, nämlich über seiner Wahrnehmungsgrenze, dann ist eine Korrektur meistens beim Welpen ein Spiel und sein Verhalten wird intensiver. Wenn du mehr über richtiges, artgerechtes, aber nicht gewaltvolles korrigieren lernen möchtest, dann melde dich gerne bei mir.